Ljubljana

Einigen hab ich es ja schon erzählt, für alle anderen und jetzt auch ganz offiziell: ich habe mich umentschieden und werde in Ljubljana nur den Halbmarathon laufen. Es gibt viele gute Gründe, doch der Ausschlaggebendste war, das ich nicht ausreichend trainiert habe. Also alles auf Halb und seit dem machte die Vorbereitung auch wieder Spaß.

Nur 65 Minuten brauchte der Flieger und ich stehe auf dem Flughafen Ljubljana. Weiter geht’s mit dem Bus in die Innenstadt, der fast genauso lange braucht. Angekommen, bin ich auch direkt auf dem Wolkenkratzer verabredet. Ein noch aus jugoslawischen Zeiten stammendes Hochhaus, mit großartiger Aussicht über die Stadt. Es gibt Kaffee in der Sonne und Gibanica auf den Teller. Das ist der slowenische Nationalkuchen schlechthin.

Die Zeit drängt dann doch endlich die Startnummern abzuholen. Hier gibt es die übliche Wand, an der man sich für kurz verewigt und wie immer natürlich ganz viel Zeug was man als Läufer unbedingt braucht. Gut, dass ich schon alles habe, aber ich schau ja trotzdem gern rum, was noch so angeboten wird und auch wo es noch interessante Läufe gibt.

Die Startnummer auf Halb umzuschreiben ist kein Problem, die Mädels am Counter sind sehr nett und hilfsbereit. Sie versuchen mich auch noch mal zu überreden; so viel weiter wäre es doch gar nicht, aber nein.

Nachdem das alles erledigt ist, treibt uns der Hunger in die Innenstadt. Dort findet sich ein Laden mit Marathon spezial Angebot. Burger und Bier. Großartig! So einen guten Burger habe ich schon lange nicht mehr gegessen.

Der Abend endet zeitig, direkt nach dem Essen aufs Sofa, denn Morgen gilt es ja mal wieder.


Der nächste Morgen.

Ich bin vor dem Wecker wach, das mag auch an der Zeitumstellung liegen, jedenfalls gibt’s guten Kaffee und Herkulesbrei zum Frühstück und alles läuft ganz entspannt auf den Start zu. Der Weg wird dann doch immer länger und länger, da das Ende des Startfeldes eben genau in der entgegengesetzten Richtung ist. Zehn Minuten dauert es dann, bis ich über die Startlinie komme. Ich starte noch die Uhr und tauche in die Masse ein. Die ersten fünf sind um und ich bin warm. Ich fühle mich sehr gut und trabe weiter vor mich hin. Der Kopf macht sich jedoch einige Gedanken mehr und die nächsten fünf nerven mich. Dann entscheide ich mich für das Gel und ein paar Minuten später bessert sich meine Laune. Was Zucker so alles tolles kann. Ich bekomme dann auch endlich den Kopf wieder frei und kann die zweite Hälfte genießen. Ich laufe locker, entspannt und ohne Schmerzen, es fühlt sich einfach nur gut an. Der Zieleinlauf ist eher unspektakulär, aber ich bekomme die Medaille und ein paar Minuten später schon das erste Bier. Das Finischerbier ist eins der leckersten überhaupt.